Geografisch betrachtet befindet sich die Region, die gemeinhin unter dem Begriff „Das Goldene Dreieck“ bekannt ist im Grenzgebiet zwischen den Staaten Thailand, Laos und Myanmar. An der Stelle, wo der Fluss Ruak in den Mekong fließt, entstand durch die daraus resultierende, natürliche Trennung der drei Länder ein abstraktes „Dreieck“. Als „golden“ galt das Gebiet in eben jenem Dreiländereck, weil chinesische Händler, das hier einst in großem Umfang produzierte Opium mit Gold bezahlten.
Von all dem bekommen wir jedoch nicht viel mit. Unser Augenmerk gilt der unmittelbaren Umgebung, die idyllischer nicht sein könnte. Entlang der Straße reiht sich ein Maisfeld ans nächste, einige Kühe grasen gemächlich im Grünen, von mal zu mal weisen hölzerne Schilder auf kleine Freiluftgasthäuser hin, in denen frischer Tee und Kaffee angeboten wird und dahinter ruhen von dichtem Wald überwucherte Berge.
Die Sonne lacht, der Himmel strahlt blau und als wir die nächste Hügelkuppe überfahren haben, liegt er dann endlich wieder vor uns. Breit, sich behände windend, schlammig braun, beeindruckend…wir würden ihn mittlerweile von einigen anderen seiner Art wahrscheinlich unterscheiden können: Der gewaltige Mekong!
Wir halten Ausschau nach einem Abschied gebührenden Stellplatz, aber schneller als erwartet befinden wir uns in der nächsten Stadt, Houay Sai, von der aus regelmäßig Autofähren ans andere Flussufer, ins Nachbarland übersetzen. Dann soll es eben so sein; drüben würde sich später sicher noch eine Gelegenheit ergeben, einen Platz mit ähnlicher Aussicht genießen zu können.
Die Ausreise verläuft wie gewohnt zügig und der Mensch am Passschalter lässt uns nach einem grellen Aufschrei von Gaia, nachdem sie sich ihren Hut ganz tief ins Gesicht gezogen hatte, dann doch noch ohne einen Blick von ihr in seine kleine nette Kamera ziehen. Danach gönnen wir uns einen letzten thailändischen Papayasalat (allein deswegen müssen wir irgendwann wieder kommen!), bevor wir auf der matschigen Auffahrt zur geräumigen Fähre anstehen. Das Ticket kostet pro Fahrzeug stolze 30 Euro und diesmal nicht nur für Touristen; da hilft auch das Bezirzen der etwas ruppigen Lady in der kleinen „Tickets“-Holzbaracke nichts. Doch auf der anderen Seite lacht Laos schon und so lachen auch wir und nehmen Anlauf. Wolfgang muss aufpassen, dass er Morpheus auf den letzten Metern Thailand nicht im Wasser versenkt und dann gleiten wir auch schon ganz geschmeidig ins nächste Kapitel.
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