In westlicher Richtung treibt uns die Sehnsucht nach Ruhe, sauberer Luft und dem „wahren“ Nepal weiter nach Pokhara, am Fuße des Anapurna-Gebirges. Mittlerweile sind wir klüger, denn man hat uns versichert, dass man das „wahre“ Nepal nur auf tagelangen, beschwerlichen Wanderungen durch die Bergdörfer, fern der Zivilisation finden könne…obwohl ich mich dann frage, wieso der Wanderweg ums Anapurna-Gebirge, der an die 4 Wochen dauern kann, bereits „Coca-Cola“- Treck genannt wird. Na, sei es wie es ist, den Lauf der Dinge kann keiner stoppen, mit den ausländischen Besucherströmen werden nebst diverser Entwicklungshilfe eben auch sonstige westliche, „überlebensnotwendige“ Errungenschaften ins Land geschwemmt und dem schönen Schein, oder vollendetem Geschmack kann der Mensch sich schwerlich entziehen – was wir aus eigener Erfahrung wissen!
Nichtsdestotrotz meinen wir auch ohne größere, körperliche Anstrengungen nepalesische Kultur und erfreulicherweise auch europäisch-alternative gefunden zu haben. Ob sie nun „wahr“ ist oder nicht…sie war und ist, von daher muss sie wohl sein. Schluss jetzt 😉
Den Großteil unserer Zeit hier haben wir auf dem „Overlander-Camping“ von Erich, einem ehemals selbst erprobten Reisenden aus der Schweiz in Pame verbracht.
Eine große grüne Wiese rings ums Domizil, gleich nebenan ein saftiges Gemüsebeet, in dem sich die nepalesische Oma im traditionellen Gewand hin und wieder zu schaffen macht, wunderbare Gesellschaft und interessante Gespräche, Schaukeln, Spaziergänge, Kinder und Tiere, warme Dusche, ein Hauch von Frühling, inmitten von Reisfeldern, Bauern bei der Ernte und grunzenden Wasserbüffeln. Wir waren ganz sicher nicht die Ersten, geschweige denn die Letzten, die hier für einige Wochen „hängen geblieben“ sind und bedanken uns bei allen Beteiligten für diese schöne Zeit!
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Im informativen und unterhaltsamen Sympathie Magazin Ausgabe Nr. 13 mit dem Titel: „Nepal verstehen“ haben wir einige Verse von Axel Mayer gefunden, die das Nepal, dem wir unterwegs begegnet sind, treffend und traurig-schön beschreiben.
Verzweifelter Versuch
schneller zu sein
als die uns umgebende
Zerstörung
den Virus mit uns
tragend
In die letzten Ecken
die noch nicht
blitzend, blinkend,
blendend
Rummelplatz und
Supermarkt
geworden
Dem Lärm und der
Hektik
betäubende Stille
Kargheit
Wüste und Gebirge
entgegenhalten
Laufen, loslaufen
grenzenlose Weite
Ruhe
Illusion von Freiheit
Schönheit, Mühen und
Schmerzen
Und Abschied nehmende
Trauer
denn was wir berühren
im fremden Land
wird Geld und Beton
Axel Mayer
…und irgendwie beschreiben diese Zeilen denn dann auch weit mehr, als nur dieses, eine Land…
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