Unser nächstes Ziel ist die von der Unesco geschützte Altstadt von Luang Prabang.
Auf dem Weg dorthin legen wir einen kurzen Stop im „Whisky Village“ ein, wo es einem beim Schnapskauf eiskalt den Rücken herunter läuft. Den Wurm im Tequila kann man ja noch irgendwie verdauen, aber die hier in Spiritouosen konservierten, aufgereihten Kobras, Eidechsen, oder Skorpione lösen bei uns nicht gerade Begeisterungstürme aus.
Ein makaberes Angebot…

Frau am Webstuhl

„Fremdfahrt“

Wir parken die Laster nahe des Zentrums am Nam Kham und machen uns zugleich auf, die Stadt, in der es außergewöhnliche buddhistische Architektur, französische Villen und jede Menge Kabelsalat zu bestaunen gibt, zu durchstreifen.


Der Baum des Lebens


Unser kleiner Buddha


Als wir zurückkommen, stellt sich die örtliche Polizei bei uns vor. Zumindest gehen wir davon aus, da keiner von den Mannern in Uniform Englisch spricht und wir mit Mathias Thai-Wortschatz nicht mehr in Erfahrung bringen können, als dass sie Pässe und Führerscheine sehen wollen. Wir händigen die geforderten Papiere aus und warten vergebens auf die Zurückgabe. Zu Beginn der anschließenden Diskussion versuchen sich die Polizisten noch irgendwie verständlich zu machen, doch auch ein deutscher Passant, der in Begleitung von drei Thailändern (die Englisch sprechen) zufällig vorbei kommt und uns zu Hilfe eilt, erreicht nicht viel.
Auf einmal „verhandeln“ seine drei Begleiter und wir haben nicht das Gefühl überhaupt noch am Gespräch beteiligt zu sein. Als einer einen Zettel zückt und meint, wir sollen einen Betrag notieren, reisst Mathias und mir der Geduldsfaden und wir fangen an laut zu werden. Wir ließen uns nicht korrumpieren und überhaupt sollen diese Typen jetzt sofort unsere Papiere wieder heraus rücken…Diese Reaktion stellt sich als äußerst unproduktiv heraus, da die „Übersetzer“ das Szenario verlassen und die Beamten mitsamt Wolfgangs Pass und Mathias Führerschein das Weite suchen. (Ja da trifft deutsches Temperament und Rechtsverständnis ein weiteres Mal auf asiatische Eigenarten (Gesichtsverlust)).
Eine Stunde später hat Wolfgang zuerst die Deutsche Botschaft in Vientiane an der Strippe und dann die Immigrationspolizei von Luang Prabang.
Zwei Stunden später haben wir uns durch den Nachtmarkt und widersprüchliche Auskünfte bezüglich der Lage des Polizeigebäudes gekämpft und sitzen vor zwei Englisch sprechenden! Beamten. Diese sind sehr freundlich und bitten darum, dass Wolfgang und Mathias ein Verlaufsprotokoll ausfüllen. Wolfgang hält sich nicht mit Höflichkeiten auf. Er legt alle Trümpfe gleich auf den Tisch. Ein Deutscher Pass sei Eigentum des Deutschen Staates und niemand, auch kein Polizist sei dazu bemächtigt sich einen solchen anzueignen, weil das Diebstahl sei. In Deutschland könne man dafür ins Gefängnis gehen und er habe die Deutsche Botschaft bereits über den Vorfall in Kenntnis gesetzt, die, falls der Pass nicht bis spätestens den kommenden Tag wieder bei ihm einginge, entsprechende Schritte einleiten würde. Die Beamten werden immer netter und trotzdem müssen wir uns mit der Zusicherung, dass am nächsten Morgen alles wieder bereinigt werden würde, da die Verkehrspolizei schon Feierabend habe, abspeisen lassen. Die Papiere lägen jedoch sicher auf der Wache und wir müssten uns überhaupt keine Sorgen machen.
Mit einem guten Gefühl treten wir an diesem Abend den Heimweg an. Zu Recht, denn am nächsten Morgen wird alles bereinigt.
Im Nachhinein stellt sich heraus, dass wir im Unrecht waren.
Da die Altstadt unter Unesco Schutz steht, sind wir mit den schweren Rössern nicht dazu berechtigt hinein zu fahren. Bei Verstoß muss man (normalerweise) eine hohe Geldstrafe zahlen. Die Polizisten haben Pass und Führerschein angeblich mitgenommen, damit wir dazu gezwungen sind auf die Wache zu kommen und die Strafe offiziell! zu begleichen, um eben nicht den Eindruck entstehen zu lassen, sie wären bestechlich (Wzbw). Wir zahlen einen geringfügigen Beitrag für die Verfehlung und parken um.
(Zufällig treffen wir erneut auf Pawel und Linda)
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