MORPHEUSREISEN

auf der straße des lebens

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Peking

Am 02. Oktober erreichen wir „Bejing“, die Hauptstadt. Innerhalb des 4. Rings (von 7) bietet sich ein sauberer, ruhiger Hinterhof als Parkplatz für die nächsten Tage an. Dass auch die Polizei Ferien hat kommt uns dabei ganz gelegen, weil so die Wahrscheinlichkeit des Platztes verwiesen zu werden sinkt. Eine Oase der Ruhe in den Wirren der Megalopole. Sogar WC und fließendes Wasser sind vorhanden und ein netter Mann vom Wachdienst erklärt sich bereit unsere Wäsche umsonst zu waschen!

Es dauert eine weitere dreiviertel Stunde, um von hier aus mit dem Taxi in die Innenstadt zu gelangen, wo wir der Verbotenen Stadt und dem Platz des Himmlischen Friedens (1989) einen Besuch abstatten.
Es wimmelt von Menschen und Überwachungselektronik. Zusätzlich werden die unterirdischen Durchgänge von der Polizei kontrolliert. Man fühlt sich ein bisschen wie auf dem Flughafengelände. Wolgang meint das Alles sei eventuell notwendig, um die Massen, die hier anlässlich der Feiertage umher flanieren im Zaum zu halten.

Im Nachhinein erfahren wir, dass man den Himmel über Peking mithilfe von Raketen smogfrei macht, weswegen er zu unserer Überraschung (extra fürs Foto) so schön blau gewesen ist!
Ansonsten unterscheidet sich die Stadt nicht großartig von anderen Großstädten. Die einstige Altstadt musste anlässlich der Olympischen Spiele das Feld räumen und übrig blieb ein Hochhäusermeer entlang zahlloser breiter Stadtautobahnen. Die Farbe Rot ist vorherrschend; jedes Gebäude schmücken die obligatorischen Laternen. Man sieht weder Obdachlose, noch Müll, noch streunende Hunde. Alles wirkt einen Tick zu sauber, einen Tick zu perfekt (keine Graffitis!!!). Wo doch jedermann seinen Nachwuchs überall und jederzeit sein Geschäft erledigen lässt. (Was uns im Übrigen nicht ungelegen kommt – in China wird Gaia tagsüber windelfrei!) Man stelle sich vor, 1,3 Mrd. Chinesen würde ihre Kinder ca. 3 Jahre lang in Windeln packen. Was wäre das für ein Müllberg? Es gibt Straßenarbeiter, die eigens für die Beseitigung des Kinderkots zuständig sind!
Es riecht ein wenig anders – nach asiatischer Küche, nach Feinstaub, nach scharfen Putzmitteln. Die Luft ist erfüllt von fernöstlichen Klängen, die uns unvertrauter nicht sein könnten. Zum ersten Mal auf der Reise haben wir echte Verständigungs- schwierigkeiten – nicht allein die Sprache stellt ein Problem dar, auch tiefe kulturelle Unterschiede machen die Kommunikation zu einer Herausforderung.

Zwei Tage verbringen wir hier; erledigen Einkäufe, schlendern um die Häuser und warten darauf, dass der Zoll Mathias Ersatzteile, die ihm der ADAC Deutschland zugeschickt hat, frei gibt. Daraus wird jedoch nichts. Aufgrund eines erst kürzlich in Kraft getretenen Gesetzes verweigern die Behörden die Herausgabe von Frachtgut an Privatpersonen! Tony bemüht sich redlich etwas zu arrangieren, um die Teile im Wert von 1800 Euro (+ 400 Euro Versand) auszuzollen, aber vergebens.
Das Versenden an ein Unternehmen ist nach unserem derzeitigen Kenntnisstand jedoch möglich. Hätte der ADAC von dieser Tatsache gewusst, hätte Mathias die anschließenden 5000 Kilometer nicht mit einem solch hohen Risiko zurücklegen müssen. Dazu kommt, dass der chinesische Zoll einige Wochen später eine Entsorgungsgebühr in Höhe von 800 Euro von ihm einfordern wird. Was für eine Farce!

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