
Gut, so wild ist es also doch nicht! Wenn`s die kommenden 100 Kilometer bis hin zum „Lost Lake“ gemütlich weiter über ein paar softe Hügelchen geht, dann wird das der alte Morpheus schon schaukeln…Aber dann kommt das erste höhere Dünenfeld und zwingt unsere kleine Expeditionstruppe vorübergehend zum Stehenbleiben.

Erst mal Aussteigen und Gucken (Zum Glück). Doch an meiner subjektiven Perspektive ändert sich gar nix. „Die Wand“ aus Sand bleibt in meiner Vorstellung eine unüberwindbare Barriere für unseren Oldtimer. Alles, was ich vor meinem geistigen Auge visualisieren kann ist, wie der alte Morpheus dachüber und hilflos zappelnd gleich einem fettem Skarrabäus im unendlichen Sandmeer liegt. Für unsere wüstenerprobten Freunde von JUSALULU im Iveco „Ganesh“ stellen die vor uns liegenden geschätzten 50 Höhenmeter bis zum Kamm zwar kein so großes Problem dar, aber das Ziel ist natürlich, dass wir es gemeinsam schaffen!

Es wird diskutiert und abgegangen, hin und her überlegt und vorausgeschaut, probiert und gegraben,…

Ich fange an zu schwitzen, obwohl ich mit dem Jüngsten im Schlepptau, am wenigsten in das Prozedere involviert bin. Erst mal `n bisschen die Füße vertreten.

Nachdem auch Satellitenbilder und GPS zu Rate gezogen wurden, drehen wir ab und versuchen den „Einstieg“ ein paar Meter weiter östlich. Und siehe da: Wir folgen dem Pflanzenbewuchs bis er abbricht…; vor einem einsamen Gebäude hockt ein altes Weiblein, das mit ausgestreckter Hand in unsere Fahrtrichtung deutet… und zu guter Letzt kommt der „Trumpf“ zum Einsatz. „Abdallah“, Sohn der Wüste und alter Bekannter unserer Freunde Luca und Sameena. Als Spross einer der damals noch zahlreichen Nomadenfamilien dieser Gegend, hat er unter freiem Himmel das Licht der Welt erblickt und ihm zufolge sein eigenes GPS im Kopf. Er sieht in dieser eintönigen Landschaft Auffälligkeiten, die uns wohl ewig ein Rätsel bleiben!
„An dem großen Busch da rechts vorbei! “ Wie bitte, an welchem?“

Na denn, ich halte mich an der Kamera fest und betrachte den ersten Anstieg unseres Einstiegs ins Ensemble der „Wüstenfahrer“ mit gemischten Gefühlen aus der Distanz des Objektivs heraus.

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