MORPHEUSREISEN

auf der straße des lebens

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Muang Sing

Vom 10. bis zum 14.November erkunden wir die Gegend um das Städtchen Muang Sing, das sich in Nähe der chinesischen und burmesischen Grenzen, in einem Tal gelegen, umrahmt von Reisfeldern befindet.

An einem netten Flüsschen stellen wir die Motoren ab und beobachten die Einheimischen beim allabendlichen Gemeinschaftsbaden. Ein paar Mönche und Bauern schauen kurz vorbei und verabschieden sich nach einigen Minuten wieder, nachdem sie sich umgeguckt und Mathias ihnen in Thai versucht hat die üblichen Fragen zu beantworten. „Wo kommt ihr her?, Wie viele seit ihr?, wo wollt ihr hin?….“

Auf schmalen Feldwegen kann man wunderbar durch die Zuckerrohrplantagen spazieren und eh man sich versieht, steht man auch schon vor einem der Bergdörfer, in denen hier unterschiedliche Völker zuhause sind.

In unserem Fall handelt es sich um ein „Akha“-Dorf, erkennbar am reichen Kopfschmuck der Frauen. Ein paar mächtige Wasserbüffel ziehen gerade am „Geistertor“, am Eingang des Dorfes vorbei, dessen hölzerne Pfeilspitzen gen Himmel gerichtet sind und das dem Schutz vor „ungebetenen Gästen“ dient.
Die Sonne geht gerade unter, Frauen und Männer waschen sich an Wassserstellen, Hängebauchschweine sausen unter den Stelzenhäusern hindurch, Hunde kommen bellend auf uns zugerannt und die Kinder spielen auf den unbefestigten Wegen.
Hier gibt es noch keinen Strom, keine Satellitenschüsseln, die Menschen tragen zum Großteil zerissene Kleider, Frauen kehren mit schweren Körben, die mittels eines Riemens und eines Holzbretts über Kopf und Schulter transportiert werden, aus dem Wald heim. Es dauert nicht lange und wir sind umringt von neugierigen Kindern, aber Gaia ist mehr an all den herum streunenden, kleinen Hunden interessiert. Zu ihrer Freude bringt ihr ein aufmerksamer Beobachter einen Welpen zum Streicheln.
Wir verkneifen uns den Griff nach der Kamera, aus Respekt vor diesen Menschen. Sicher sind wir nicht die ersten „falangs“ (Ausländer), die sie zu Gesicht bekommen, dennoch wirken sie auf uns nicht so, als könnten sie sich „unsere“ Art zu leben wirklich vorstellen, mit all den netten, technischen Errungenschaften, „die den Alltag so viel einfacherer machen“. Warum auch?
Wir wollen keine weitere Gruppe von Schaulustigen sein, begierig darauf etwas dieser Ursprünglichkeit in einem kleinen Kasten mit nach Hause zu tragen. Ich frage mich, ob wir hier überhaupt irgendwas zu suchen haben, weil ja schon die Begegnung an sich Konsequenzen verursacht. Hoffentlich können sich diese Völker ihre individuelle, archaische Lebensweise und ihr Wissen bewahren…



Nehmen `nen „Lift“ durch die Berge