MORPHEUSREISEN

auf der straße des lebens

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Koh Lanta

Unser nächstes Ziel ist die Insel Koh Lanta, die auf ungefähr halber Strecke Richtung Malaysia, nur einige Kilometer entfernt vom Festland liegt. Die charakteristischen Kalksteinfelsen in diesem Gebiet bleiben uns für einige Zeit erhalten, die Landstraße führt durch muslimische Dörfer, vorbei an Kautschuk-, Palmöl- und Ananasplantagen und entlang der Küste wird die Vegetation vorwiegend von Mangroven beherrscht.

Ein letztes Mal genießen wir von unserem Rastplatz aus den Ausblick auf die einzigartige Landschaft,

und dürfen den einheimischen Kokosnussbauern und ihren dressierten Affen bei der Ernte zusehen,

bevor es heißt: Ab auf die Insel!

Noch einmal verabreden wir uns mit Meggi und Hias, den Überraschungsgästen von „daham“ und freuen uns über ihre großzügige Einladung zu Kost und Logie ins „Bootshaus“.

Vier Tage lang lauschen wir dem Rauschen des Meeres, kommen ins Schwärmen über herzzerreißende Sonnenuntergänge mit freier Sicht auf den Horizont, beobachten die Fischer beim mühevollen Einholen ihrer Netzte im brusttiefen Wasser und lassen das entspannte Flair des zweigeteilten Eilands auf uns wirken.

Ko Chang

Die Zeit dort vergeht wie im Fluge und schon gesellen sich Christoph und Sybille wieder zu uns. Ihre Ankunft läutet gleichzeitig den bevorstehenden Aufbruch ein, denn am nächsten Morgen soll es weitergehen Richtung Norden.

Nur eine Tagesreise durch tropisches Klima, über eine kurvige Straße mit Blick auf saphirgrünen Regenwald und Gummibaumplantagen und vorbei an etlichen, kleinen muslimischen Ortschaften, trennt uns von Ranong, wo wir ein Boot nach „Ko Chang“, einer vorgelagerten Insel in der Andamanensee nehmen und Morpheus zwischen- zeitlich abstellen wollen.

Die Hafenszenerie bleibt wie schon zuvor eindrücklich. Der Geruch von altem Fisch, Verwesung, Abgasen und frisch Gegrilltem weht einem hier um die Nase und ist aufs Extremste gewöhnungsbedürftig. Burmesische Arbeiter (erkennbar an der weiß-gelblichen Farbe im Gesicht) verrichten in der prallen Sonne für unsereins schweißtreibende Tätigkeiten. Überall ist es schmutzig, direkt am Pier ist der Betonboden mit durchsichtigem Glibber überzogen, alles, was vom morgendlichen Fang übrig geblieben ist. Ein paar Hunde, die aussehen, als hätten sie auf dem Vorhof zur Hölle kehrt gemacht, wühlen in Abfall und eifrige „Schlepper“ schleichen auf der Suche nach Kundschaft herum. Ranong eben, unverwechselbar.

Am kommenden Morgen sitzen wir auch schon postwendend an Bord eines Langbootes, zugegeben etwas unbequem, auf wild herum liegenden Holzbrettern, aber für eine Stunde und Anfang dreißig kein Problem.

Noch etwa zehn Minuten dauert der Rausch der Eindrücke des Hafens, mächtige, altertümliche Hochseefangschiffe, das Getümmel um die Zollstation und marode Pfahlbauten bleiben zurück und unser cooler, tätowierter Kapitän sticht in die Offene See hinaus.

Eine korpulente Frau schützt Gaia und mich die ganze Fahrt über unter vollem Körpereinsatz vor dem aufgepeitschten Salzwasser, das über den Rand des Bugs hereinspritzt und ich bin ihr dankbar. Für einige Minuten können wir die Augen schließen und das Gefühl über das Wasser zu gleiten, ohne Ablenkung genießen.

Irgendwann halten wir auf ein Eiland zu, das auf den ersten Blick wie ein riesiger, über und über mit Wald zugewachsener Berg aussieht…Prima, denke ich noch, haben wir das Paradies doch noch gefunden…

Doch zuvor hält der Kapitän Kurs auf ein weiteres Langboot, havariert gekonnt und wir denken schon ans Umsteigen. Zum Glück geirrt, denn das Treffen auf dem Wasser dient nur der Übergabe von einem tief gefrorenem Eisblock vom Festland.

Langsam nähern wir uns dem Ufer, man erkennt badende Kinder, einfache Hütten, Strand und…Mathias, Florian und die aufgeregte Paula.

„Sunset bungalows“ heißt die Herberge, die die beiden dort in der Zwischenzeit schon mal ausgekundschaftet haben. Öffnet man morgens alle Fenster seines Bungalows (in drei Himmelsrichtungen), fühlt man sich beinahe wie Tarzan und Jane verloren im Dschungel und fliegt dann auch noch ein „hornbill“, ein Nashornvogel draußen vorüber, ist die Illusion eines intakten Ökosystems perfekt.

Jede Hütte hat einfache, sanitäre Anlagen und wenn man kein Problem mit dem ein oder anderen nächtlichen Besucher hat (Moskitonetz schützt!), kann man es hier ganz sicher eine Zeit lang aushalten.

Ja, aber diese Art des Entspannens ist eben nicht jedermanns Ding und auch unsere Besucher ziehen einen klimatisierten Bungalow in Khao Lak dem Dschungelparadies vor. Somit sitzen wir nach nur einer Nacht auch schon wieder im Boot zurück.

Die letzten Tage vergehen wie immer viel zu schnell, um richtig angekommen zu sein. Dennoch bleibt genügend Zeit, um einander wieder näher zu kommen.

Laut Mondkalender begehen die Thailänder Mitte April das traditionelle Neujahrsfest „Songkran“ und somit verabschiedet sich dieses Land auf feucht-fröhliche Weise von Sebastian, Christoph und Sibylle !)